Frage? Antwort!

Hello Spider. Auch du hast sie im Haar.

Ich war ja immer der Meinung, dass auf unseren Gesichtern maximal verunreinigte Poren oder Pickel Platz finden. Wer bei diesem Bild bleiben möchte, sollte nun besser aufhören, weiter zu lesen. In und auf unserer Gesichtshaut gedeihen nämlich spannende Mitbewohner, die sogenannten Haarbalgmilben. Die Spinnentierchen, nach üblicher Spinnenmanier mit 8 Beinchen behaftet, fühlen sich vor allem an Hautstellen frisch und munter, die mit Talgdrüsen oder auch mit Haaren besetzt ist;  Wange, Stirn, Nase, Mundbereich und vor allem Augenwimpern sind aus diesem Grund besonders begehrt.

Demodex folliculorum und Demodex brevis

Die wurmähnliche  Haarbalgmilbe (Demodex folliculorum) sitzt knapp unter der Hautoberfläche, in denen die Haarwurzeln entspringen. In Talgdrüsennähe ist ihr etwas rundlich geformter Freund Demodex brevis, gerne in der Nähe der Ausführgänge angesiedelt. Während die Talgdrüsenmilbe ein Einzelgänger ist, fühlt sich Familie Demodex Folliculorum vor allem in Mitten ihrer Familie (bis zu 25 Milben können sich um eine Haarwurzel versammeln) milbenwohl.

Gegessen wird zu Hause!

Beide Arten essen, so wie es sich gehört, gerne zu Hause. Da schmeckt es ja bekanntlich am Besten. Da sie aber draußen häufig den Abschminktüchern oder Waschattacken des Herr-/ oder Frauchens ausgesetzt sind, kommen sie nur nachts an die frische Lust, etwa zur Paarung  und krabbeln dann auf den Augenlidern herum.

Sarcoptes scabei, die etwas böseren Verwandten

Seit einigen Jahren breitet sich diese Milbenart vor allem auch unter jungen Erwachsenen und grundsätzlich allen Bevölkerungsschichten aus. Der Mythos der Krätzmilbe als beheimatet bei obdachlosen Menschen hat also ausgedient.  Krätzemilbenweibchen graben sich in  Handgelenke, Ellenbogen, Achseln oder in die Genitalregion, fressen sich langsam nach vorne und legen pro Tag bis zu 3 Eier, die dann für die roten Pusteln sorgen.

Wenn du nun Gefahr läufst, heute Nacht schlecht zu schlafen, so möchte ich dich allerdings beruhigen, denn schädlich sind sie (zumindest die ersten Varianten) nicht, solange unsere Immunabwehr in Takt ist. Ist sie das nicht, können Pickel auftreten.

Quelle:  www.scinexx.de

In unserem Science Garden kannst du gerne mehr über Mikroorganismen erfahren, gerne bei diesen Erlebnissen:

Mikroorganismen

CoSA: Center of Science Activities