Unzählige Filme handeln davon, und viele halten es für absurd. Tatsache ist: Das ewige Leben ist möglich! Das beweist das sogenannte Turritopsis dohrnii, oder einfacher ausgedrückt die „unsterbliche Qualle“.
Filmreife Entdeckung
Es war ein ganz normaler Tag für den italienischen Meeresbiologen Ferdinand Boero, bis er im Jahr 1999 eine neue Quallenart im Mittelmeer entdeckt. Boero erforschte das Tier gründlich und stellte etwas Sensationelles fest: Diese Qualle kann ewig leben!
Aus alt mach neu
Mit dem Alter gehen oft körperliche Einschränkungen einher. Die unsterbliche Qualle hat darauf nur wenig Bock! Funktionieren ihre Körperzellen nicht mehr so gut, lässt sie sich einfach auf den Boden des Meeres sinken. Dort startet ein kompletter Reboot! Die Qualle löscht dann alle Funktionen ihrer Nerven-und Nesselzellen, sodass lauter unbestimmte Zellen übrigbleiben. Dann werden die Zellen neu „ausgebildet“ und „spezialisiert“. Durch den Reboot stirbt die Qualle also nicht, sondern wird wieder jung und setzt sich auf die Werkseinstellungen zurück, wie wenn man Daten von einem Handy löscht. So kann die Qualle theoretisch ewig leben! Doch wie die meisten Lebewesen, hat auch die „unsterbliche Qualle“ natürliche Fressfeinde im Meer. Und auch Klimaerwärmung und Stürme, die sie ans Ufer treiben und am Strand vertrocknen lassen, machen den Tierchen im Hinblick auf ewiges Leben einen Strich in die Rechnung.
Können wir uns diese Quallengene nicht einfach…?
Thomas Holstein, Professor an der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität versucht ein ähnliches Geheimnis zu lüften. Der Molekularbiologe hat dazu Polypen untersucht, eine frühe Entwicklungsstufe der Quallen, aus der sich die frei schwebenden Medusen entwickeln. Er fand heraus, dass sie ebenfalls als unsterblich gelten. Nachdem der Forscher nämlich eines der Lebewesen unter dem Mikroskop in Stücke teilte, entwickelten sich aus den einzelnen Teilen schon bald neue Polypen. Werden Forscher:innen diese Vorgänge künftig entschlüsseln können? Wenn ja, wäre das wohl eine Revolution in der Medizin, zum Beispiel in der Alzheimerforschung. Von einem Elixier für das ewige Leben, das aus Quallen gewonnen wird, kann aber laut Herrn Holstein keine Rede sein. Selbst wenn die Wissenschaftler den genetischen Code knacken würde, wäre eine Übertragung dieses Prinzips auf den Menschen undenkbar.
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