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Wenn’s frostig wird im Hirn: Wie entsteht ein Brain Freeze?

Wir alle kennen diese heißen Sommertage, an denen man an nichts anderes als eine kalte Erfrischung denkt. Man geht zum Kühlschrank und holt sich eine eiskalte Coca-Cola, die genüsslich in einem Zug ausgetrunken wird. Doch dann spürt man es schon. Den Brain Freeze, wie ihn die Amerikaner nennen. Doch was steckt hinter diesem Phänomen?

Diese Frage stellen sich seit einigen Jahren auch Wissenschaftler:innen.
Bereits im Jahr 2002 haben zwei kanadische Forscher ein Experiment dazu durchgeführt.

Eis essen und forschen

Über 140 Schüler:innen n einer Mittelschule in Kanada, durften dabei 6-mal ein Eis essen. Ziemlich cool! Bei dem Experiment wurden sie  in zwei Gruppen geteilt. Eine davon, sollte 100 Milliliter Eis in unter 5 Sekunden verspeisen, während die Probanden der zweiten Gruppe deutlich mehr Zeit bekamen das Eis zu genießen. Das Ergebnis war signifikant. Bei knapp 30 Prozent der Schüler:innen, die das Eis rasant hinunterschlingen sollten, traten Kältekopfschmerzen auf. Bei den Schüler:innen der zweiten Gruppe, war das deutlich seltener der Fall.

Aber wieso tut’s weh?

Doch wie der Schmerz tatsächlich ausgelöst wird, könnte erst gut 10 Jahre später festgestellt werden. Durch ein weiteres Experiment, bei dem 13 Proband:innen zuerst eiskaltes Wasser durch einen Strohhalm trinken sollten, und danach zur Kontrolle zimmerwarmes Wasser verwendet wurde, fand man heraus, dass es sich beim Brain Freeze um eine Art der Selbstverteidigung des Gehirns handelt. Das Gehirn ist sehr sensibel, wenn es zu raschen Temperaturveränderungen kommt. Wird es dem Gehirn also zu kalt, erweitert es die Gefäße, um sich selbst wieder mit warmem Blut zu versorgen. Dadurch steigt jedoch der Blutdruck, der in weiterer Folge den Brain Freeze auslösen.

Der Brain Freeze als Wegweiser zu medizinischen Erkenntnissen

Spannend ist jedoch auch, dass der Brain Freeze weiter im Zentrum der Forschung steht, da man sich erhofft Hinweise zum Ursprung von Migräneattacken oder anderen Arten von Kopfschmerzen zu erhalten, und herauszufinden, wie man diese lindern kann. Übrigens, die  Zunge gegen den Gaumen zu drücken hilft in der Regel, den unangenehmen Schmerz zu überstehen.

Quelle: Stuttgarter Zeitung