Frage? Antwort!

Was macht Plastik eigentlich mit unserer Umwelt?

Wir alle kennen die schrecklichen Bilder, Meerestiere, die sich in Plastik verfangen und qualvoll verenden. Unglaubliche 8 Millionen Tonnen Plastik landen jedes einzelne Jahr im Meer. Allein auf 100 Meter Mittelmeerstrand würde man somit durchschnittlich 91 Plastikflaschen, 131 Stück Strohalme und Einwegbesteck, 31 Einwegverpackungen, 78 Plastiktüten, 37 Wattestäbchen und 110 Plastikdeckel finden!  Einige Prognosen ergeben sogar, dass es bis zum Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren geben soll.

Plastikmüll führt aber nicht nur zu einem Verlust der Artenvielfalt, sondern kann dazu führen, dass das gesamte Ökosystem Meer aus dem Gleichgewicht gerät. Es ist nämlich so, dass jedem Lebewesen in einem Ökosystem bestimmte Aufgaben (z. B. das Fressen von anderen Lebewesen) zukommen. Wenn dies nicht mehr passiert, können gewisse Arten aussterben, während es bei Anderen zu einer übermäßigen Ausbreitung kommt, da diese keine Fressfeinde mehr haben.

Mikroplastik

Plastik zerfällt in mikroskopisch kleine Teilchen, sogenanntes Mikroplastik. Der Zerfallprozess dauert aber richtig lange. Eine PET-Flasche braucht unglaubliche 450 Jahre dafür. Das Mikroplastik wird dann von Fischen, Muscheln oder auch der Honigbiene aufgenommen und landet so auf unserem Speiseteller und letzten Endes auch wieder beim Menschen. Das größte Problem stellen für uns aber Zusatzstoffe im Plastik dar, die in unseren Körper gelangen. Sie beeinträchtigen unsere Hormone und Stoffwechselvorgänge und können zu Krebs führen.

Recycling hilft auch dem Meer

Saubermacher ist ein steirisches Unternehmen, dass sich um unseren Müll kümmert, nachdem es in den Tonnen oder dem gelben Sack gelandet ist. Seit einigen Jahren betreibt das Unternehmen eine Hightech-Sortieranlage, die Recycling, also die Aufbereitung und Wiederverwertung von Müll, auf ein ganz neues Level bringt. Die Anlage hat nämlich mechanische und automatische Sortierstufen, modernste Technik und erfüllt hohe Qualitätsstandards wodurch mehr als 80% des Materials wieder in einen umweltfreundlichen Stoffkreislauf zurückgeführt werden können.  Sortierroboter helfen, den Müll genauestens unter die Lupe zu nehmen. Es gilt also, je mehr Plastik bei den Saubermachern landet, desto weniger landet auch im Meer!

Sind unsere Meere noch zu retten?

Es ist jedoch noch nicht zu spät: Unter dem Projekt „The Ocean Cleanup“ (deutsch: Die Ozeanreinigung) beispielsweise wurden High Tech Sammelsysteme entwickelt, die das Plastik und weiteren Müll mit Netzen und anderen Technologien aus dem Meer und Flüssen heben. Dabei treiben Schläuche an der Meeresoberfläche, die durch Gewichte am Boden des Meeres verankert sind, und bis zu 90% des Plastik einfangen können.

Plastik kann man auch anders herstellen

Plastik, das verrotten kann? Genau daran tüftelten Wissenschaftler:innen und haben sogenannte biologisch abbaubare Kunststoffe entwickeln können, die unter bestimmten Bedingungen fast rückstandslos abgebaut werden können, Hier leistet also erneut Forschung und Technologie einen enormen Beitrag, Müllberge zu verkleinern.

Und jetzt du!

Wie du siehst, wird an allen Seiten mit angepackt, denn nur gemeinsam können wir die Wende zu einer sauberen Umwelt schaffen! Also halten wir zusammen. Trenne deinen Müll sorgfältig und verzichte auf Plastik, wo immer möglich! Vor allem kannst du als Forscher:in beitragen, den Planeten zu retten! Von der Reinigung des Meeres, über die Wiederverwertung von Abfällen bis hin zur Entwicklung völlig neuer Lösungen, die sich aktuell noch utopisch anfühlen – die Möglichkeiten für dich,  einen Beitrag zu leisten sind unglaublich vielfältig. Also schau gleich vorbei, bei den Erlebnissen der Saubermacher und der Montanuniversität Leoben, die dir hautnah zeigen, wie wir alle den Problemen rund um Plastik gemeinsam den Kampf ansagen können!

Erlebniswelt Wirtschaft: Saubermacher Ecotouren

Biologisch abbaubare Kunststoffe

BetterGeoEdu

Quellen:

Plastikalternative

National Geographic

Global 2000

Plastikalternative

The Ocean Cleanup

WWF