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Was haben Diamanten mit Blut zu tun?

Sierra Leone, ein Staat in Westafrika, besitzt Diamanten und gehört dennoch zu den ärmsten Ländern der Welt. Es gibt einen Index, der den Wohlstand jährlich misst. Aus den Messungen wird eine Liste erstellt, der sogenannte Human Development Index.  Sierra Leone wird hier unter den letzten 10 Positionen gereiht.

Wie kann ein Land reich und arm gleichzeitig sein?

Schuld an dieser Situation sind neben der schwachen Wirtschaft, der fehlenden Infrastruktur für Menschen und Waren (fehlende Eisenbahnlinien, wenige Straßen) vor allem aber der illegale Handel mit Rohstoffen. Die Entwicklung von Landwirtschaft und Industrie wurde Jahre lang vernachlässigt, da man fälschlicherweise annahm, dass Bodenschätze für den Wohlstand ausreichen würden.

Was sind Blutdiamanten?

Als Blutdiamanten werden jene Diamanten bezeichnet, mit deren Verkauf Kriege finanziert werden. Es werden also Rebellen und Invasionen mit dem Geld aus dem Verkauf finanziert. Blutdiamanten tragen also zur Verschlimmerung und Verlängerung von Konflikten bei. Es gibt keine Erlaubnis, diese Diamanten abzubauen. Aufgrund ihrer kleinen Größe können sie außerdem sehr gut geschmuggelt werden. In vielen Abbaugebieten werden Menschenrechte stark verletzt, deshalb verlangen viele Organisationen nach einer Erweiterung der Definition „Blutdiamant“. So wird vorgeschlagen, die Definition auf alle Diamanten, die unter Verletzung von Menschenrechten abgebaut werden, zu erweitern.

Wie kann ich sicherstellen, dass mein Diamant kein Blutdiamant ist?

Um Transparenz hinsichtlich der Herkunft von Diamanten sicherzustellen, wurde der Kimberley-Prozess umgesetzt. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Selbstverpflichtung der Diamantenindustrie. Die Staaten verpflichten sich zu Kontrollen, wobei die Herkunft der Diamanten über staatliche Zertifikate sichergestellt wird. Damit ist theoretisch Transparenz der Herkunft gewährleistet, theoretisch deshalb, weil es keine Sanktionsmöglichkeiten bei Verletzungen gibt und das Instrument aus diesem Grund schwächelt. Die EU ist hier einen Schritt weiter: Hier gelten nämlich zusätzliche Auflagen und der Kimberly-Prozess als rechtlich verbindend von allen Mitgliedsstaaten unterfertigt. Somit ist der Erwerb von Blutdiamanten in der EU (wenn dieser zum Beispiel über einen Online Shop erworben wird) sehr unwahrscheinlich.

Im Science Garden kannst du gerne mehr zu diesem Thema erfahren: