Frage? Antwort!

Haben wir Freunde da draußen?

Sicherlich hast du auch schon das eine oder andere Mal in den Nachthimmel geschaut und dir dabei überlegt. Außerirdisches Leben, gibt es das wirklich? Wir Menschen sind mittlerweile ja schon richtig intelligent, können Raketen ins Weltall schießen, die dann sogar wieder auf der Erde landen können (so wie Elon Musks Space X Rakete das ja kürzlich geschafft hat). Bei dieser Frage geraten wir allerdings noch immer ins Stocken. Nur wage können wir zumindest festhalten: Es ist sicherlich nicht unwahrscheinlicher als wahrscheinlich, dass wir Freunde dort oben haben. Einen Versuch die Wahrscheinlichkeit zu berechnen hat Frank Drake gestartet. Er hat in den 1960ern eine Formel erstellt, mit der man berechnen kann, wie viele fortschrittliche Zivilisationen es in unserer Milchstraße geben müsste. Allerdings sind viele Größen, die in diese Formel einfließen, unbekannt und können nur geschätzt werden. Ein Wert ist zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, dass auf einem Planeten, ähnlich der Erde, intelligentes Leben entsteht. Das ist schwierig, angesichts der Tatsache, dass wir bis heute noch nicht verstehen, wie intelligentes Leben auf der Erde überhaupt entstehen konnte.

Warum also haben wir bisher keine Aliens getroffen?

Nun ja, dafür könnten viele Gründe ausschlaggebend sein:

Weil das Universum unfassbar riesig ist.

Schätzungen gehen von zwei Billionen Galaxien aus und diese Galaxien bestehen dann jeweils wieder aus einer Billion Sterne. Insgesamt gibt es also circa 1.000.000.000.000.000.000.000.000 Sterne. Und hier sprechen wir mal nur von dem, das Wissenschaftler:innen bisher beobachten können. Wenn du dir das jetzt mit deinem Menschenhirn verständlich machen willst, ist das so ähnlich, wie wenn eine Ameise die in Afrika lebt als blinder Passagier im Reisekoffer zufällig nach Norwegen fliegt und irgendwann ihre Mutter in New York wieder trifft. Und selbst diese Wahrscheinlichkeit ist vermutlich noch viel größer, als dass intelligentes außerirdisches Leben im Universum zufällig auf einen Menschen trifft.

Weil das Universum kein Ponyhof ist.

Auch wenn das SpaceShip 2 von Mr. Branson mittlerweile in regelmäßigen Abständen die Erde verlässt und den Weltraumtourismus ankurbelt, ist das Weltall tatsächlich nichts für Urlauber:innen mit schwachen Nerven. Vielmehr ist es ein ziemlich taffer Ort: Auf unserer Erde ist aktuell bereits ein erneutes Massenaussterben im Gange, das wir uns – anders als die Dinosaurier – selbst eingebrockt haben. Aber auch Asteroiden, Sonneneruptionen, Supernovas und viele andere Dinge können Leben theoretisch jederzeit auslöschen. Wer weiß, vielleicht wurden vergangene Zivilisationen (mit hohem Entwicklungsgrad) in anderen Sonnensystemen ja bereits wieder zerstört und wir sind einfach nur zu spät dran?

Weil der Mensch sich im Weltall (noch) im Schneckentempo fortbewegt.

Die Entfernungen im Universum sind für unser „menschliches“ Verständnis unfassbar riesig, so riesig, dass wir mit den uns auf der Erde bekannten Maßeinheiten wie Kilometer meist einpacken können. Astronomen nutzen dafür verschiedene Längenmaße: Abstände im Sonnensystem werden in der sogenannten Astronomische Einheit (AE) angegeben, Distanzen zwischen den Sternen oder Galaxien in den Einheiten Lichtjahr (Lj) oder Parsec (pc). 1 Lichtjahr beträgt 9,5 Billionen Kilometer, ein Parsec entspricht 3,3 Lichtjahren. Alpha Centauri, der Stern, der unserer Sonne am nächsten ist, ist ganze 4,2 Lichtjahre entfernt. Das heißt, dass die Raumsonde Voyager 1 beim derzeitigen Tempo (1,6 Millionen km pro Tag) immer noch ca. 70.000 Jahre benötigte, um diesen Stern zu erreichen. In Wirklichkeit bewegen wir uns im Weltall also noch viel zu langsam voran, um andere Galaxien erreichen zu können.

Bei anderen Disziplinen, beispielsweise in der Philosophie hört man von Filtern: Wie Nick Bostrom erklärt, brauche es mehrere „evolutionäre Wandel und Schritte“, die Lebensformen auf erdähnlichen Planeten durchlaufen müssen, bevor sie mit Zivilisationen in anderen Sternensystemen kommunizieren können. Eine Hypothese lautet, dass intelligente Lebensformen in eine Art „großen Filter“ gerate, bevor sie ihren eignen Planeten verlassen und umliegende Planeten erreichen könnten. Es gibt viele Probleme, die bis zur Erreichung dieses Stadiums auftreten könnten. Die eigentliche, aktive Suche nach Signalen begann auf der Erde erst vor 60 Jahren. Das ist eine extrem kurze Zeitspanne im Vergleich zum Alter der Menschheit oder gar der Milchstraße. Außerdem gibt es so viele mögliche Richtungen für Signale, sodass wir unsere Ohren nicht unbedingt in die richtige Richtung halten.

Und dann gibt es da noch die, nennen wir sie – „besonderen Meinungen“
Einige Menschen beharren darauf, dass die Besucher anderer Planeten schon längst da sind oder uns – ohne dass wir es merken – aus der Ferne beobachten. Unterhaltungswert haben vor allem auch die Meinungen vieler sogenannter Verschwörungstheoretiker:innen, die meinen, menschliche Intelligenz sei nicht durch die Evolution entstanden, sondern durch Fortpflanzung von Aliens mit Menschen. Im Internet kursieren außerdem Gerüchte, dass der Bau der Pyramiden ein außerirdisches Projekt gewesen sei und in der Area 51 in Nevada, Aliens längst untersucht würden. Spannend ist vor allem die Tatsache, dass Aliens eine Vorliebe für Celebrities zu haben scheinen, schließlich haben John Lennon, Jimmy Carter, Mick Jagger, Robbie Williams, Khloé Kardashian und viele mehr sie schon getroffen. Was lernen wir daraus?

Kritisch denken und Hirn einschalten, wenn wir Medienberichte lesen.

Wenn dich das Thema interessiert, freuen sich die Expert:innen des Science Gardens, mit dir zu diskutieren. Zum Beispiel im CoSA:

CoSA – Mission Possible